Wörterbuchangabe fagana (RGA)
Wörterbuch | Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter. |
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Fundstelle | Bd. 8 |
Inhalt | Fagana: Die F. sind eine der fünf genealogiae (Huosi, Trozza, Fagana, Hahilinga, Anniona), die in der Lex Baiuvariorum (1, Tit. III, S. 68) als die primi nach dem genus ducale der Agilolfinger vorgeführt werden. Diese erhalten gemäß ihrer Ehre (honor) doppeltes Wergeld. Während drei dieser Genealogien bestenfalls in einzelnen ON greifbar werden, spielen die F. im frühesten Freisinger Qu.-Material von Anfang an (744) eine Rolle als Amtsträger (2, Nr. 1 ff.). Nur in einer einzigen Urk., der demnach eine Schlüsselrolle zukommt, werden vier Personen (Ragino, Anulo, Wetti, Wurmhart) als F. ausgewiesen (2, Nr. 5), so daß nur deren engere Familienkreise verfolgt werden können [...]. Die Frage, was nun diese F. und überhaupt die genealogiae der L. Bai. im bayr. Früh-MA sind, ist bislang schwer zu beantworten, zumal für die Entstehung des Titels III der L. Bai. noch keine sichere Datierung gegeben ist. Das Qu.-Bild des 8. Jh.s weist ihre (nur bruchstückhaft faßbaren) Repräsentanten aufgrund ihrer Amtstätigkeit in die Spitzenschicht des bayr. Adels. Sicherlich ist dies die Endphase der Entwicklung. Folgendes ist gesichert: 1. Der Gattungsbegriff „genealogia“ erweist sie als Abstammungsgemeinschaften. 2. Sprachlich bedeutet der Name Fagana wohl „die Frohen“, „die Fröhlichen“ (8, 46 ff.; anders: H. Krahwinkler, Beitr. zu Namen und Gesch. der bayr. Genealogie, in: H. Wolfram, W. Pohl [Hrsg.], Typen der Eth- nogenese unter bes. Berücksichtigung der Bayern I, 1990, 217-234). J. Sturm (9, 213) sieht darin gleichzeitig einen Völkerschaftsnamen [...]. |
Letzte Änderung | am 12.01.2018 durch V.S. |
Link | http://www.degruyter.com/view/GAO/RGA_1472 |
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