LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe droctingus (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 6
Inhalt

druht: Das Wort gilt weithin als Terminus für die Gefolgschaft (2,188 f.; 5,304 f.; 6 passim; 9,526; 10, 202 ff. u. v. a.). Es ist wohl unbestritten, daß es zuweilen auch die Gefolgschaft bezeichnen konnte, doch wird von manchen bezweifelt, daß dies Wort die urspr. und eigentliche Bezeichnung dafür sei (1 I,490; 3,23 ff. bzw. 437 ff.; 8,25 ff.). Man hat sogar versucht - ausgehend von L. S. 13,14 (Si quis puella sponsata dructe ducente ad maritum et eam in via aliquis adsallierit ...) und entsprechenden Zeugnissen (z. B. ahd. truhting „Brautführer“), wo d. den Heimführungszug bedeutet -, auf Fruchtbarkeit weisende Grundbedeutung zu schließen (7). Dies ist mit Recht zurückgewiesen worden (9,524 f. mit weit. Lit.). Da auch der Heimführungszug aus Bewaffneten bestand, nimmt man an, daß in dieser Tatsache das tertium comparationis zu suchen ist (6,274 mit weit. Lit.; 10,210 nach R. Schmidt-Wiegand). Die Grundbedeutung war also wohl sehr weit „bewaffnete Schar“ u. ä. (3,25 bzw. 438 f.; 4,373; 8,26) [...].

Letzte Änderung am 12.01.2018 durch V.S.
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