LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (herthama / LFris Tit. XXII, 48)

Autor Niederhellmann, Annette
Titel Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung.
Weitere bibliographische Angaben Berlin/ New York 1983.
Fundstelle S. 176ff.
Zitat

Die Glosse herthamon 'Herzbeutel, Umhüllung des Herzens' steht in der Lex Frisionum (Tit. 22,48), dabei geht es um die Durchbohrung dessen mit dem Schwert. Das Erstglied ist eindeutig zu den germ. Wörtern für 'Herz' zu stellen: afries. herte, as. anl. herta, ae. heorte, got. haírto, ahd. herza, idg. *kerd-, kerd-, krd-, kred- 'Herz'. Das Zweitglied gehört zu afries. håma, as. hamo 'Gewand', ae. hama, homa 'Decke', ahd. hemide 'Hemd', as. hamr 'Hülle, Haut', 'Gestalt', an. hams 'Schale, Hülse, Schlangenbalg' und zu idg. *kem- 'bedecken, verhüllen'. Zusätzlich gibt es Bildungen wie ae. heort-hama 'Bedeckung, Hülle des Herzens' und afries. hertehåmo 'Herzbeutel'; in der leges Glosse bezeichnet herthamon vermutlich das Perikard, also den Herzbeutel.

Lemmata
  • herthama (Lex Frisionum)
  • Werktextstellen
  • LFris Tit. XXII, 48, herthamon