Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (melachno)
Autor | Niederhellmann, Annette |
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Titel | Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. |
Weitere bibliographische Angaben | Berlin/ New York 1983. |
Fundstelle | S. 183ff. |
Zitat | Die malbergische Glosse melachano (PLS 29,9) bzw. melagno (Lex Salica 48,6) 'der vierte Finger, Ringfinger' ist schwierig eindeutig aufzuarbeiten. Eine genaue Zuschreibung ist kaum möglich, wahrscheinlich aber zu ahd. lāhhi 'Arzt' als erstes Kompositionsglied, der Anlaut wäre ein Rest von mallobergo. Das Hinterglied würde zu allgemein –hano/-hana 'Finger' passen. Allgemein war der vierte Finger, der Finger, der den Verlobungsring trug; außerdem war er auch als „Arztfinger“ bekannt, da ihm eine besondere Verbindung zum Herzen nachgesagt wurde, sodass es Heilkräfte besonders gut vermitteln oder wecken konnte. Auch die Tabubezeichnung 'Namenloser' stammt wohl aus diesem Kontext; sodass wegen seiner heiligen Funktion der Name nicht ausgesprochen werden durfte. |
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