LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (wadfalt)

Autor Niederhellmann, Annette
Titel Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung.
Weitere bibliographische Angaben Berlin/ New York 1983.
Fundstelle S. 224ff.
Zitat

Die malb. Glossen uuadfalt (PLS Tit. 17,8-10) und uuidifalt (Lex Salica Tit. 23,1/2) stehen im Kontext einer unblutigen Verletzung durch einen Stock in den salfränkischen Rechten, im Pactus werden auch Bestimmungen zu blutenden Wunden damit glossiert. Die Deutungen zum ersten Kompositionsglied müssen weitgehend hypothetisch bleiben, dabei kommen aber zwei Deutungen in Frage: Entweder nach Van helten ein Anschluss an idg. *uā-, uō- 'schlagen, verwunden', andererseits die Verbindung mit afries. wedling „blauer Fleck“, die Kern zog. Ein genauer Anschluss bleibt offen. Van helten stellt das Zweitglied zu ahd. anavalz 'Amboß', weiter salfrk. *falt 'Verwundung durch einen Schlag' oder aber auch 'dafür zu zahlende Buße'. Zugrunde liegt wohl ein germ. reduplizierendes Zeitwort *falþ aus idg. *peld, vgl. lat. pellere. Die idg. Wurzel ist *pel 'stoßend oder schlagend in Bewegung setzen, treiben', daneben ahd. falzan 'schlagen'. Möglicherweise liegt auch hier eine tautologische Bildung vor.

Lemmata
  • wadfalt