Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (beinschrot)
Autor | Niederhellmann, Annette |
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Titel | Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. |
Weitere bibliographische Angaben | Berlin/ New York 1983. |
Fundstelle | S. 236ff. |
Zitat | peinschrot ist in der Lex Baiwariorum eine einzelne Glosse aus dem 15. Jhd (HS T1), das in Tit. IV, 4 die Glosse palcbrust aus den anderen Handschriften ersetzt. Beide Glossen stehen semantisch nicht im passenden Kontext. Es ist hier davon auszugehen, dass mit peinschrot ein baierisch-österreichischer Rechtsterminus aus dem Spätmittelalter eingefügt wurde, der für einen offenen Knochenbruch steht. Etymologisch ist ahd. mhd. bein 'Bein, Knochen' in der Bed. 'Knochen' zu westgerm. *baina 'Knochen' zu stellen, allerdings fehlt eine Entsprechung aus den ostgermanischen Sprachen. Somit ist davon auszugehen, dass es eine Neuerung darstellt. Weiter gehört es zu an. beinn, norw. ben 'gerade', welche für die geraden Extremitäten/ Röhrenknochen stehen. Das zweite Kompositionsglied ist mhd. schrōt 'Hieb, Schnitt, Wunde, abgeschnittenes, abgesägtes Stück', das von mhd. schrōten 'hauen, schneiden, abschneiden', ahd. scrōtan zu idg. *(s)ker- 'schneiden' abzuleiten ist. |
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