LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (chesfrido)

Autor Niederhellmann, Annette
Titel Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung.
Weitere bibliographische Angaben Berlin/ New York 1983.
Fundstelle S. 244ff.
Zitat

Die Glosse (in Varianten) chicsiofrit, chesfrido, charfrido, cusfredum sind im salfränkischen (PLS Tit. 17,4 bzw. 17,3 und Lex Salica Tit. 22,3 (HS D))Recht Bezeichnungen für Schädelverletzungen. Das Letztglied ist in allen Komposita gemein, und für die Deutung wurden mehrere Vorschläge gemacht: Van Helten stellt es zu idg. *hrit 'Verwundung', Gysseling zu idg. *per- 'schlagen', dazu germ. *ferþi 'Hieb', welches von friþu 'Bußgeld' phonetisch beeinflusst wurde. Es liegt nahe, dass es auch zu Verwechslungen kam. Das Erstglied ist nach Grimm und Kern zu an. Hjarsi 'Scheitel, Wirbel', schwed. hjesse, nl. hersen 'Gehirn' zu stellen. Dazu gehört idg. *ker 'das Oberste am Kopf, Horn', Kern erschloß als Grundform dazu chrisi. Van Helten sieht auch cusfredum der D-Texte als Abschleifung und stellt die Form dazu.

Lemmata
  • chesfrido