Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (gi-sifrit)
Autor | Niederhellmann, Annette |
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Titel | Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. |
Weitere bibliographische Angaben | Berlin/ New York 1983. |
Fundstelle | S. 259ff. |
Zitat | gisifrit ist eine malbergische Glosse auf den PLS (Tit. 17,6) und entspricht inhaltlich dem alemannisch/baierischem hrevavunt, die Forschungsdiskussion zur Etymologie ist jedoch kontrovers. Gysseling setzt gas-frit und gisifrit zu einem salfr. *gaisa-fer-þi 'tiefer Schlag, Wundenschlag' und idg. *gheis 'verwunden' an. Van Helten setzt für gisi- den Genitiv einer Benennung für 'Rumpf' an. Am wahrscheinlichsten scheint die Deutung von Kern: Er stellt das Wort zu isl. geisl 'kurze Rippen', wozu auch ahd. geis(i)la 'Peitsche', langob. gisil 'Pfeilschaft', aisl. gisl(i), geisl 'Stab', fär. geisli 'Rückenwirbel, Strahl' gehören und zu idg. *ghaiso 'Stecken, Wurfspieß' zu stellen sind. Es geht im Text ausdrücklich um eine Verletzung durch den Rippenbogen, somit ist auch dort ein Bezug gegeben. |
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