LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Werktextstelle LLan C Tit. XXXVIIII. 6

Werktextstelle LLan C Tit. XXXVIIII. 6
Textauszug

Si quis cavallum alienum aut quodlibet peculium credens suum esse preserit, et dominus proprius cognoverit calumniaque generare voluerit, ita decernimus, ut prebeat sacramentum ille qui eum tenuit, quia [non] asto nec alia causa faciente eum presisset, sed credidit suum fuisset, et sit exsolutus a culpa furti, et reddat cavallum proprium domino inleso. Si autem non presumpserit iurare, reddat eum in actugild, quia postquam cognovit, quod suum non fuit, mox debuit proprio domino innotescere. Nam si eum, postquam cognovit quod suum [non] fuisset, ascendiderit, sit culpabilis solid. 2.

Übersetzung

Wenn jemand ein fremdes Pferd oder irgendein anderes Tier in der Annahme nimmt, es sei sein eigenes, und der eigentliche Herr erkennt es und will ihn dessentwegen verklagen, so beschließen wir, dass derjenige einen Eid leisten soll, der es genommen hat, dass er es nicht gewaltsam noch sonst um einer anderen Sache wegen genommen habe, sondern der Überzeugung war, es sei sein Eigentum; dann sei er von der Schuld des Diebstahls befreit und gebe das Pferd an den eigentlichen Herrn unversehrt zurück. Wenn er es aber wagt den Eid nicht zu leisten, zahle er ihm das Achtgeld, weil, nachdem er gemerkt hat, dass es nicht seins sei, hätte er unverzüglich den eigentlichen Herrn entschädigen müssen. Wenn er es, obwohl er erkannt hat, dass es nicht das Seine sei, nichtsdestoweniger besteigt, sei er zwei Schillinge schuldig.

Apparatvariante actugild
Edition MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 276, Zeile 52
Legesbereich Leges Langobardorum