LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Werktextstelle LLan C Tit. XXIIII. 2

Werktextstelle LLan C Tit. XXIIII. 2
Textauszug

Si libertus qui fulfree factus est, filios dereliquerit legitimos, sint illi heredes, et filias habeant legem suam; si naturales, habeant et ipsi legem suam, et si casu faciente sine heredes mortuus fuerit, et antea iudicaverit se vivo res suas proprias, id est andicawere et aurigawerch secundum legem Langobardorum, habeat cui donaverit. Nam quanto de res benefactori suo per donum habuit, si eas non obligavit in libertate, ad ipsum patronum aut ad heredes eius revertantur. Et si aliquid in gasindio ducis aut privandorum hominum obsequium munus conquęsivit, res ad donatorem revertantur: alias vero res, sicut dictum est, heredes non dereliquerit, aut se vivum non iudicaverit, patronus succedat sicut parenti suo.

Übersetzung

Wenn ein Freigelassener, der zum Volksfreien wurde, eheliche Söhne hinterlässt, sollen jene seine Erben sein und wenn er Töchter hinterlässt, so haben sie ihr Erbrecht; wenn er natürliche Söhne hat, so haben auch sie ihr Erbrecht und wenn es der Zufall will, dass er ohne Erben stirbt, und noch vorher zu seinen Lebzeiten seine Habe, d.h. sein Hand- und Heergewerk, einem anderen gemäß langobardischem Recht zuerkannt hat, so soll es derjenige haben, dem er es schenkte. Wieviel an Gut er jedoch von seinem Wohltäter geschenkt bekommen hat, das soll wieder an seinen Schutzherren oder an seine Erben zurückfallen, wenn er es nicht freigedungen hat. Und wenn er sich etwas im Gesinde seines Herzogs oder in Gefolgschaft von Privatleuten als Amtsgabe erwarb, so soll dieses Gut an den Schenkenden zurückfallen.

Apparatvariante aurigawerch
Edition MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 263, Zeile 17
Legesbereich Leges Langobardorum