Werktextstelle LLan C Tit. XXII. 14
Werktextstelle | LLan C Tit. XXII. 14 |
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Textauszug | Si quis puellam aut mulierem, quae in alterius mundio est, fornicariam aut istricam clamaverit, et pulsatus penitus manifestaverit per furorem dixisse, tunc praebeat sacramentum cum duodecim sacramentalibus suis, quod per furorem ipsum nefandum crimen dixisset, nam non de certa causa cognovisset; tunc pro ipso vano inproperio et sermone, quod non convenerat loqui, conponat solidos 20, et amplius non calumnietur. Nam si perseveraverit et dixerit se posset probare, tunc per camphionem causa ipsa, id est per pugnam, ad Dei iudicium causa ipsa discernatur. Et si probatum fuerit, illa sit culpabilis, sicut in hoc edicto legitur. Et si ille qui crimen misit, probare non potuerit, widrigild ipsius mulieris secundum nationem suam conponere conpellatur. |
Übersetzung | Wenn jemand ein freies Mädchen oder eine freie Frau, welche unter der Muntgewalt eines anderen stehen, als Hure oder Hexe bezeichnet und er, nachdem er angeklagt worden ist, reuig gesteht, dass er es in Wut gesagt hat, dann soll er mit zwölf Eidhelfern den Eid ableisten, dass er ihr dieses sündhafte Verbrechen in Wut nachgesagt habe und nicht etwa, weil er gesicherte Kenntnis über diesen Sachverhalt besitzt. Dann soll er für diese leere Beschimpfung, die er ungebührlicherweise ausgesprochen hat, 20 Schillinge büßen und nicht weiter behelligt werden. Wenn er aber bei seiner Aussage bleibt und behauptet, dass er es beweisen könne, dann muss der Fall mit Kämpfern, d.h. im Zweikampf, nach dem Urteil Gottes entschieden werden. Und wenn jener, der ihr das Unrecht nachsagte [eine Hexe zu sein], es nicht beweisen kann, dann zwingt man ihn, das Wergeld des Weibes gemäß ihrer Herkunft zu büßen. |
Apparatvariante | widrigild |
Edition | MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 258, Zeile 49 |
Legesbereich | Leges Langobardorum |