Werktextstelle LLan C Tit. XXII. 5
Werktextstelle | LLan C Tit. XXII. 5 |
---|---|
Textauszug | Si puella aut mulier libera voluntariae fornicaverit, cum libero tamen homine, potestatem parentes habeant in eam dare vindictam; et si forte ambarum partium steterit, ut ille qui fornicavit tollat eam uxorem, conponat pro culpa, id est anagrip, solidos 20; et si non convenerit, ut eam habeat uxorem, conponat solidos 100, medietatem regi, et medietatem ad quem mundius de ea pertinuerit. Et si parentes neglexerint aut noluerint in ipsa dare vindictam, tunc liceat gastaldio regis aut sculdais ipsam ad manum regis tollere, et iudicare de ipsa quod regi placuerit. |
Übersetzung | Wenn sich ein Mädchen oder eine frei Frau bereitwillig zum Beischlaf hingibt, und zwar von einem freien Mann, dann dürfen ihre Verwandten sie bestrafen; und wenn es beiden Teilen recht ist, dass derjenige sie zur Frau nimmt, der mit ihr geschlafen hat, dann büße er für die Schuld, also die bräutliche Umarmung, 20 Schillinge; und wenn man nicht darin übereinkommt, dass er sie als seine Frau behält, büße er 100 Schillinge, halb an den König und halb an den, dem die Munt über sie zusteht. Und wenn es die Verwandten versäumen oder nicht wollen, dass an ihr eine Strafe vollzogen wird, dann sei es dem königlichen Gastalde oder Schultheiß zugestanden, sie auf Geheiß des Königs festzunehmen und bezüglich dem zu beurteilen, was dem König richtig erscheint. |
Apparatvariante | sculdais |
Edition | MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 258, Zeile 1 |
Legesbereich | Leges Langobardorum |