Werktextstelle LLan C Tit. XXI. 1
Werktextstelle | LLan C Tit. XXI. 1 |
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Textauszug | Si quis sponsaverit puellam liberam aut mulierem, et post sponsalia facta et fabula firmata duos annos sponsus neglexerit eam tollere et dilataverit nuptias exequi, post transactum biennium potestatem habeat pater aut frater, vel qui mundio eius in potestatem habet, distringere fideiussorem, quatenus adimpleat meta illa, quae in die sponsaliorum promiserit; postea liceat eos [alii] dare, libero tamen. Et meta, quae exacta fuerit, sit in potestate puellae aut mulieres, eo quod sponsus intra prefinitum tempus uxorem accipere neglexerit, aut voluntarie dilatavit, ex[cepto] inevitabili causa. |
Übersetzung | Wenn jemand ein freies Mädchen oder eine Frau verlobt und der Verlobte nach dem Verlöbnis und der Bekräftigung des Wortes zwei Jahre verstreichen lässt, ohne sie mit sich zu nehmen, und es hinauszögert, die Hochzeit zu vollziehen, soll nach Ablauf der zwei Jahre der Vater, Bruder oder wer sonst die Muntgewalt über sie hat, den Bürgen dazu zwingen, dass er jenes Wittum, das am Tag der Verlobung versprochen wurde, entrichte; danach darf er sie [einem anderen] geben, solange es sich um einen Freien handelt. Das Wittum, welches erhoben wurde, verbleibe dann in der Hand des Mädchens oder des Weibes, und zwar deshalb, weil es der Verlobte nicht für nötig hielt, sie innerhalb einer vorher festgelegten Zeitspanne zur Frau zu nehmen oder dies absichtlich hinasuszögerte. Anders verhält es sich bei einem unvermeidbaren Grund. |
Apparatvariante | mundio |
Edition | MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 254, Zeile 28 |
Legesbereich | Leges Langobardorum |