LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Werktextstelle LLan C Tit. XX. 1

Werktextstelle LLan C Tit. XX. 1
Textauszug

Si quis disperaverit a aut propter senectutem, aut propter aliquam infirmitatem corporis, filios non posset habere, et res suas alii tingaverit, posteaque eum contigerit filios legitimos procreare, omne tinx, quod est donatio, quod prius fecerat rumpatur, et filii legitimi unus aut plures, qui postea nati fuerint, heredes in omnibus patri succedant. Si autem filias legitimas unam aut plures, seu filios naturales unum aut plures post tinx factum habuerit, habeant et ipsi legem suam, sicut supra constitutum est, tamquam si nihil alii tingatum fuisset; et ille cui tingatum est, tantum habeat, quantum alii parentes proximi habere debuerant, aut curtis regia suscipere, si alii tingatum non fuisset.

Übersetzung

Wenn sich jemand entweder wegen seines Alters oder wegen irgendeines Körperleidens damit abfindet, dass er keine Söhne [mehr] haben kann und sein Vermögen nun jemand anderem verdingt und es später [doch] geschieht, dass er eheliche Söhne zeugt, dann ist das Gedinge, also die Schenkung, wie vorher vereinbart, hinfällig und seine ehelichen Söhne, die später geboren wurden, seien es einer oder mehr, sollen das gesamte väterliche Vermögen erben. Wenn er nach dem Gedinge aber eheliche Töchter bekommt, eine oder mehr, bzw. natürliche Söhne, einen oder mehr, dann sollen auch die ihr Erbrecht haben, wie es zuvor festgesetzt wurde, als wäre nichts einem anderen verdingt worden. Und jener, dem es verdingt worden ist, soll soviel erhalten, wie andere Nächstverwandte bekommen müssten oder der königliche Hof erhielte, wenn jenem andern nichts verdingt worden wäre.

Apparatvariante tinx
Edition MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 253, Zeile 22
Legesbereich Leges Langobardorum