LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Werktextstelle LLan L Tit. 127. XI

Werktextstelle LLan L Tit. 127. XI
Textauszug

Si quis Romanus homo mulierem Langobardam tolerit, et mundium ex ea fecerit, et post eius decessum ad alium ambolaverit maritum sine volontatem heredum prioris mariti, faida et anagrip non requiratur; quia, posteûs Romanum maritum se copolavit, et ipse ex ea mundio fecit, Romana effecta est, et filii, qui de eo matrimonio nascuntur, secundum legem patris Romani fiunt et legem patris vivunt; ideo faida et anagrip menime conponere devit qui eam postea tolit, sicut nec de alia Romana.

Übersetzung

Wenn irgendein Römer eine Langobardin zur Frau nimmt, die Munt über sie erwirbt und diese Langobardin sich dann nach seinem Tod - ohne den Willen der Erben ihres früheren Mannes - zu einem anderen Mann begibt, dann soll man [den neuen Mann] nicht um [Buße für] Fehde oder unerlaubte Antastung anklagen; da sie sich nämlich mit einem Römer verband und er über sie die Munt erwarb, wurde sie zu einer Römerin und die aus dieser Ehe hervorgegangenen Söhne sind nach Vaterrecht Römer und leben nach dem Recht des Vaters. Deshalb muss der, der sie später zur Frau nahm, keineswegs etwas wegen Fehde oder unerlaubter Berührung zahlen, wie auch nicht bei einer anderen Römerin.

Apparatvariante faida
Edition MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 160, Zeile 21
Legesbereich Leges Langobardorum