LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Werktextstelle LLan L Tit. 91. VIII

Werktextstelle LLan L Tit. 91. VIII
Textauszug

De scrivis hoc prospeximus, ut qui cartolas scribent sive ad legem Langobardorum, quoniam apertissima et pene omnibus nota est, sive ad Romanorum, non aliter faciat, nisi quomodo in ipsis legibus contenetur; nam contra legem Langobardorum aut Romanorum non scribant. Quod si non sciunt, interrogent alteros, et si non potuerent ipsas legis pleniter scire, non scribant ipsas cartolas. Et qui aliter facere presumpserit, conponat wirgild suum, excepto si aliquid inter conlibertûs convenerit.

Übersetzung

Betreffs der Schreiber wollen wir es so gehalten haben, dass diejenigen, ob sie die Urkunden nun nach dem Langobardenrecht abfassen, weil es sehr leicht zugänglich und fast allen bekannt ist, oder nach dem römischen, nichts anderes verurkunden sollen als das, was in den Gesetzen enthalten ist; sie sollen also wider dem langobardischen oder römischen Recht nichts beurkunden. Wenn sie es [einmal] nicht kennen sollten, mögen sie andere befragen und wenn sie sich in eben den Gesetzen nicht sorgfältig auskennen, sollen sie keine Urkunden schreiben. Und wer sich dennoch untersteht, anders zu handeln, büße sein Wergeld, von Fällen abgesehen, in denen man unter Standesgenossen in etwas übereingekommen ist.

Apparatvariante wirgild
Edition MGH LL IV (Leges Langobardorum), Seite 145, Zeile 1
Legesbereich Leges Langobardorum