LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe touwen (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 909
Inhalt

tauen

Vsw ‛zu schmelzen anfangen’ std. (11. Jh.), mhd. touwen, ahd. touwōn u.ä., mndd. do(u)wen, mndl. douwen

Aus g. *þau-ja- Vsw. ‛tauen’, auch in ­anord. þeyja, ae. þāwian. In dieser Form nicht vergleichbar; entsprechende Bedeutungen auf einer Grundlage ig. *tā- in osset. thayun ‛tauen, schmelzen’, akslav. tajati ‛schmelzen’, kymr. tawdd ‛schmelzen’ und erweitert l. tābēs ‛Schmelzen, Fäulnis’, gr. tḗkō ‛ich schmelze’. Demnach ist für das Germanische wohl von *tāu- auszugehen, entsprechend für ­anord. þíđa ‛schmelzen, auftauen’ von *tāi- ? Die lautlichen und morphologischen Einzelheiten sind aber dunkel. Die im Deutschen eigentlich zu erwartende Lautform ist dauen, wie sie in verdauen tatsächlich vorliegt. Beim Verb hat offenbar die Assoziation mit Tau1 zu einer Umdeutung bei der Schreibung geführt.

Letzte Änderung am 15.03.2017 durch HiWi
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