LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe skella (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 799
Inhalt

Schelle Sf ‛Glöckchen’ erw. fach. (11. Jh., scellilin 9. Jh.), mhd. schelle, ahd. skella. Ableitung zu g. *skell-a-Vst. ‛schallen, klingen’ in ­anord. skjalla, ae. scillan, ahd. skellan, mhd. schellen (dann untergegangen oder zu schallen (Schall) gezogen; das heutige schellen Vsw. ist denominal). Hierzu mit abstrakterer Bedeutung auch Maulschelle (= ‛schallender Schlag’), woraus einfaches Schelle gleicher Bedeutung gekürzt ist. Schellen ‛Hoden’ ist eine Übertragung nach der Form; der Vergleich mit kymr. caill ‛Hoden, Samengehäuse’, mir. scell ‛Nuss’ legt nahe, dass ursprünglich Früchte so bezeichnet wurden, in denen beim Schütteln die reifen Kerne klapperten.

Letzte Änderung am 21.09.2017 durch V.S.
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