LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe frî, frîlâz, frîgilâz, fulcfree (NIL)

Wörterbuch Wodtko, Dagmar/ Irslinger, Britta/ Schneider Carolin (2008): Nomina im Indogermanischen Lexikon, Heidelberg: Universitätsverlag Winter.
Fundstelle S. 568ff
Inhalt

*preiH- 'vertraut, lieb sein/werden' [...] *priH-ó- [...] germ. *frija- 'frei' in z.B. got. freis, ae. frēo, afr. ahd. frī, auch VG in z.B. got. freihals m., ae. frēols m. und n., afr. frihals 'Freiheit', an. frjáls, ahd. frīhals 'frei'; ae. frēobrōðor 'leiblicher Bruder', frēonama 'eigener Name, Beiname'16 [...] 16 Zur Bed. im Germ. und Kelt. vgl. Scheller (wie Anm.1), 23ff., vgl. die Periphrase von Lüht 2000, 142: 'zu den eigenen gehörig, die man gern hat und schont und die, wie man selber, unabhängig, also keien Sklaven sind'; zu den Komposita got. freihals ect. s. Scheller 58ff., zu ae. frēobrōðor ibid. 25ff., zu frēonama 69ff. (vgl. Schitt 1967, 185), vgl. auch Heidermanns 1993, 216: das germ. Wort. bed. als Adj. 'frei', als VG 'eigen', in Ableitungen (s.u.) 'lieb'. Die speziefische Bedeutungsentwicklung im Germanischen und (einem Teil des) Keltischen läßt an die Kontakterscheinungen in diesen Sprachzweigen denken; direkte Entlehung des Adj. in der Bedeutung 'frei' wäre nur möglich, wenn sie vom Germ. ins Keltische verlaufen wäre: dabei müßte germ. *f (< *p) im Kelt. entweder mit *φ ( < *p) identifiziert worden oder als Fremdlaut beim Entlehungsprozess unterdrückt worden sein. S. jedoch Scheller loc. cir. 81ff. und 35ff. für Parallelen zu einem Bedeutungsübergang 'eigen: zur eigenen Sippe gehörig' -> 'frei'. [...]

Letzte Änderung am 24.05.2018 durch HiWi
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