LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe gangan (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 331
Inhalt

Gang Sm std. (8. Jh.), mhd. ganc, ahd. gang, as. gang. Aus g. ganga- m./n. ‛Gang’, auch in gt. gagg n., anord. gangr m., ae. gang m., afr. gang, gong, gung. Verbalabstraktum aus dem defektiven starken Verb g. *gang-a- ‛gehen’ in gt. gaggan, ­anord. ganga, ae. gangan, afr. gunga, as. gangan, ahd. gangan (neben gān, gēn). Das Verb bildet im Gotischen und Altenglischen das Präteritum aus einer anderen Wurzel. Im Deutschen ist es mit dem (unverwandten) starken Verb gehen kombiniert worden und liefert in der Gegenwartssprache dessen Präteritum und Partizip. Außergermanisch zeigt sich eine e -stufige Vergleichsmöglichkeit (ig. *ǵʰengʰ-) in lit. žeñgti ‛schreiten’; vielleicht auch ai. jáṅghā f. ‛Unterschenkel’, ai. jaṅghāla- ‛schnellfüßig’; mit Anlautvariation (kengʰ-) air. cingid ‛geht, schreitet’. Das Verfahren, das Essen in mehreren Gängen zu servieren, statt alles zugleich auf den Tisch zu stellen, wird von Prinz Alexander Borosowitsch Kurakin, dem russischen Botschafter in Paris, 1811 eingeführt. Adjektive der Möglichkeit sind gangbar und gängig.

Letzte Änderung am 20.09.2017 durch V.S.
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