LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe eggen (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 228
Inhalt

Egge1 Sf ‛landwirtschaftliches Gerät’ erw. fach. (8. Jh.), mhd. egede, ahd. egida, as. egitha. Aus wg. *agiþō f. ‛Egge’, auch in ae. egeđe, afr. eide; dieses (mit angepasstem Mittelvokal) aus ig. (weur.) *oketā f. ‛Egge’, auch in lit. ekė́čios Pl., akė́čios Pl., kymr. og(ed) und mit lautlicher Unregelmäßigkeit (Konsonantenumstellung aus *otika ?) l. occa. Aus der gleichen Grundlage mit anderem Suffix ist gr. oxína f. ‛Egge’ gebildet. Aus der Sippe, die ig. *aḱ- ‛spitzig’ und aḱ/oḱ- ‛scharf’ enthält (Ecke), wobei Egge zur Bedeutung ‛spitzig’ gehört, vermutlich als ein Kollektivum (Kollektiv von Spitzen). Der Konsonantismus des litauischen Wortes macht bei dieser Annahme allerdings Schwierigkeiten. Da die Endung im Germanischen wie ein Partizip aussah, wurde das Verbum rückgebildet als vd. *ag-ija- in ahd. eggen, eckan, ekken, nhd. eggen. Die nhd. Form Egge steht in der Lautung unter dem Einfluss dieses Verbs.

Letzte Änderung am 19.09.2017 durch V.S.
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