LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe anut (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 247
Inhalt

Ente:

Sf std. (10. Jh., anuthabuh und latinisierte Formen 8. Jh.), mhd. ant, ahd. anut, as. anad (in Ortsnamen)

Aus g. *anudi- f. ‛Ente’, auch in ­anord. o̧nd, ae. ened; dieses aus ig. *(h)anət- f. ‛Ente’ (oder anderer Wasservogel), auch in ai. ātí-, gr. nẽssa (aus *ṇətjə), lit. ántis, kslav. o̧ty, l. anas. Die altindische Form ist allerdings lautlich mehrdeutig und semantisch nicht ausreichend bestimmbar; sie könnte auch zu Eider gehören. Der Mittelvokal in den germanischen Formen ist unklar, da er eigentlich hätte schwinden müssen. Aus einer Variante mit -i- stammt die Form ahd. enita, die später für die Hochsprache bestimmend geworden ist. Ente ‛Zeitungslüge’ entspricht frz. canard m. (19. Jh.), ist aber wohl ursprünglich deutsch, denn sowohl blaue Enten bei Sebastian Frank wie auch Entenmäre bei Hans Sachs bedeuten ‛erlogene Geschichten’, so dass allenfalls der Bezug auf die Zeitung aus dem Französischen kommt.

Letzte Änderung am 30.11.2018 durch Anette Kremer
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