LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe adalscalk (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 15
Inhalt

Adel Sm ‛vornehmes Geschlecht’ std. (8. Jh.), mhd. adel m./n., ahd. adal. Aus g. aþala- n., das sonst nur in ­anord. ađal n. bezeugt ist, als Vorderglied auch im Altsächsischen und vielleicht in gotischen Namen (Athalaricus) auftritt, aber durch seine Ableitungen überall außer im Gotischen vorausgesetzt wird. Die Bedeutung fällt auseinander, lässt sich aber einerseits auf ‛Geschlecht, Herkunft’, andererseits auf ‛Art, Wesen, natürliche Beschaffenheit’ zurückführen. Zu der Ableitung *aþalja- s. unter edel; eine Vriddhi-Bildung liegt offensichtlich vor in *ōþala- n. ‛Odal, Erbbesitz, Herkunftsort’ in ahd. uodil, as. ōđil, afr. ēthel, ae. œđel, ­anord. óđal. Dieses Wort ist auch in Namen häufig (Ulrich); seine Abgrenzung von gt. haimoþli ‛Landbesitz, Heimat’, das semantisch zu Heimat gehört, ist unklar. Die verschiedenen Versuche einer Etymologie können nicht voll überzeugen; am besten Szemerényi, der von einem Kompositum *at-al- ausgeht zu *at(i) ‛weg, über-, hinaus’ und *al-a- ‛nähren, wachsen’, wobei zu vergleichen wäre l. ind-olēs ‛angeborene Anlage’, l. prōlēs ‛Sprössling, Nachkomme’ und l. sub-olēs ‛Spross, Nachkommenschaft’, evtl. auch toch. A ātäl ‛Mann’. Anders Vennemann: Entlehnt aus einem semitischen Superstrat.

Letzte Änderung am 19.09.2017 durch V.S.
Link http://www.degruyter.com/view/Kluge/kluge.148
Lemmata